Wenn unser Botschafter Daniel läuft, führt oft kein Blick an ihm vorbei. Denn Daniel ist nicht "nur" Läufer oder Jogger. Daniel ist "Joggleur" - halb Jogger, halb Jongleur - und lässt da beim Laufen seine Jonglierbälle gekonnt durch die Luft kreisen. Zuletzt hat er im Botschafter-Shirt unsere Farben bei den Marathons in Zürich, Winterthur und Liechtenstein erfolgreich vertreten. Wie war´s? Das erzählt Daniel selbst in seinen Erlebnisberichten.
Zürich Marathon - 24. April 2016
"Perfektes Wetter sieht anders aus, aber ein Marathon ist ja zum Glück lang genug - wenn es am Ende halbwegs trocken ist, so hat man schon fast vergessen, dass es am Anfang geregnet hat und der Regen in Hagel und Schnee übergegangen ist... Wichtiger als das Wetter ist doch sowieso: Ein tolles Publikum an der Strecke (insbesondere in der Stadt), fleißige Helfer (Danke!) und viele Freunde unter den Läufern (auf der langen Strecke mit Gegenverkehr trifft man fast jeden - und doch habe ich leider ein paar verpasst...).
Erst nach der Marathonkolonne zu starten und von hinten aufzuholen ist auch eine spannende Aufgabe. Nachdem die Strecke doch fast immer breit genug war, gab es kaum Stau. Aber es war ein langer Weg, bis ich endlich die Pacemaker für 3:45 Stunden eingeholt und überholt hatte. Aber der Lohn dafür war ein Wiedersehen mit meinem "alten" Tempomacherkollegen Rolf und 3:37:17 Stunden auf der Ergebnisliste!"
Wir gratulieren zum Marathon in einer fabelhaften Zeit von 3:37:17 Stunden - vorerst neuer persönlicher Joggling-Rekord für Daniel und das trotz allzu ungemütlicher Bedingungen. Vorerst, denn danach kam Winterthur.
Auch dem Schweizer Sportmagazin FITforLIFE war Daniels Marathon in Zürich einen Bericht wert:
(Quelle: FITforLIFE/ AZ Medien)
Winterthur Marathon - 29. Mai 2016
"Letztes Jahr war es beim Winterthur Marathon richtig sommerlich - ich habe mich sehr gefreut, dass ein großer Teil der Strecke im Schatten verläuft. Diesmal war die Wettervorhersage doch recht getrübt, aber es kam trotzdem anders. Auf der Hinfahrt hat es zum Teil heftig geregnet. Regen davor, Regen danach, aber beim Laufen ist es mir doch fast zu warm - auch wenn die Sonne nur ganz kurz vorbeigeschaut hat.
Vor Ort hatte ich wieder in kürzester Zeit die Startnummer in der Hand und es waren von der Startnummernausgabe nur ein paar Meter bis zum Start. In der Zwischenzeit hat es aufgehört zu regnen und erst deutlich nach meinem Zieleinlauf wieder angefangen. Die Sonne hat sich nur auf der zweiten Hälfte kurz blicken lassen und dennoch war mir von Anfang an zu warm und ich habe mir wohl bei jeder Verpflegungsstelle auch einen Becher Wasser über den Kopf gekippt... Und es hat gewirkt:
Ich bin gut über die zwei Runden gekommen und durfte mich am Ende über 3:20:45 Stunden (mit Jonglierbällen) freuen. Auch wenn ich die Strecke schon vom letzten Jahr kenne und weiß, worauf ich mich eingelassen habe, habe ich es diesmal wieder geschätzt, dass man auf der zweiten Runde genau weiß, womit man zu rechnen hat. Die Schleifen durch den Wald, wieder ein Stück die Töss abwärts und auf der anderen Seite flussaufwärts, am Ende nach der einzigen ernsthaften Steigung wieder hinab nach Winterthur, auch wo die Verpflegungsstellen liegen, weiß man so auf der zweiten Hälfte ganz genau. Gut organisiert, bestens verpflegt und sowohl mit ruhigen Abschnitten im Wald als auch mit Stimmung an den Wechselstellen der Stafette - bei diesem kleinen Lauf in der Ostschweiz fühle ich mich wohl. So wohl, dass ich mich am Schluss doch noch auf einen Zielsprint mit Sandra eingelassen habe, die lange Zeit kurz vor bzw. hinter mir war. Und es war ein klares... Unentschieden! ;-)"
Nach 3:37:17 Stunden nun also 3:20:45 Stunden. Respekt und Gratulation! Wenn das so weitergeht?!?
LGT Alpin-Marathon - 11. Juni 2016
Dass es auch ohne Jonglierbälle geht oder "läuft" zeigte uns Daniel dann beim Bergmarathon im Fürstentum Liechtenstein.
"Je später das Rennen, desto leichter die Beine!? Verkehrte Welt in Liechtenstein
Wer nicht glaubt, dass Marathons zu laufen Spaß machen kann, wird sich auch das nicht vorstellen können: Immer weiter, immer höher, immer leichter - beim gestrigen Bergmarathon in Liechtenstein sind mir die letzten Kilometer viel leichter gefallen als die ersten. Nicht nur wegen meiner Trainingskombination an den Tagen vorher war geplant, den LGT Alpin Marathon recht ruhig anzugehen. Die ersten Kilometer sind doch recht schwer gefallen und ich wollte in dem Moment gar nicht schneller als geplant laufen... Nach knapp einer Stunde war ich also als 264. von 320 Männern in Vaduz, aber dort geht das Rennen ja erst richtig los: Die ersten Höhenmeter warten.
Auch in der Steigung wenig gehen und viel laufen habe ich mir vorgenommen, aber bis zum letzten Schritt ausgereizt habe ich es nicht. Manche mögen den Wechsel weniger, mir scheint er wieder gut getan zu haben. Abwärts gebe ich, wo es die zum Teil matschigen Streckenverhältnisse hergeben, wie die letzten Jahre auch Gas. Bis zum Ziel des Halbmarathon Plus in Steg habe ich schon ca. 50 Plätze aufgeholt und fühle mich gut - mehr als die Hälfte ist auch schon geschafft. Ab hier ist es endgültig ruhiger als zu Beginn - keine Stadt und kein Dorf mehr, ohne Halbmarathon Plus-Läufer ist nun auch auf der Strecke weniger los. Aber es sind einige Läufer in Sicht - vor mir, hinter mir und immer wieder neben mir. Doch mir wird der Kontrast zu vorher bewusst. Einige Zeit höre ich nur das Rauschen von einem oder zwei Bächen und sonst nichts und ich genieße es. War es im Rheintal noch stark bewölkt, lange mit freiem Blick ins Tal bevor wir in Nebel und Wolken verschwunden sind, hat es sich um Steg und das Halbmarathon Plus-Ziel herum wieder gelichtet und nun - noch vor dem langen Anstieg zum Sassförkle kommt sogar die Sonne heraus! Ich hätte bei der aktuellen Wettervorhersage nie damit gerechnet, dass ich an diesem Tag beim Überqueren eines kleinen Baches die Mütze ins Wasser halte, um damit den Kopf kühlen zu können... Zügig geht es aufwärts, dem höchsten Punkt der Strecke entgegen. Es fällt mir leichter als am Start, aber darüber will ich doch sicher nicht meckern.
Immer wieder habe ich versucht abzuschätzen, welche Zeit ich diesmal schaffen kann, obwohl ich den Puls niedrig halte und am Schluss bin ich absolut positiv überrascht. Zu Beginn der Schleife um den Zielort Malbun bin ich mir dessen allerdings noch nicht sicher und außerdem wird es in kürzester Zeit etwas ungemütlich: Nebel zieht auf, plötzlich beginnt es zu regnen. Ein Grund mehr nicht zu trödeln und auf den letzten drei Kilomtern weiß ich nun doch, warum ich so lange die Jacke mit mir herum getragen habe... Also zügig ins Ziel - noch klar unter fünf Stunden und mittlerweile auf Platz 151 - und trinken, Gepäck holen, duschen. Kurze Wege, perfekt organisiert (wie schon von der Startnummernausgabe und den dortigen Getränken bis zu den gut verteilten Verpflegungsposten) und die Kinder, die hoch motiviert das Gepäck der Läufer holen, haben mich voll begeistert ;-) Die bequeme Fahrt mit dem Shuttlebus zurück zum Start bildet bald schon den Abschluss des kleinen Ausflugs."
Das Marathon-Tripple ist perfekt. Nun wünschen wir gute Regeneration und sind gespannt auf Daniels kommende Abenteuer.